Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof war vom 1. Mai 1941 bis zum 23. November 1944 ein sogenanntes Straf- und Arbeitslager des nationalsozialistischen Deutschlands in der Nähe des Ortes Natzweiler im damals besetzten französischen Elsass, etwa 55 Kilometer südwestlich von Straßburg. Das Lager liegt an einem steilen Hang auf etwa 750 Meter Höhe inmitten der Vogesen.

In zwei Bussen fuhren unsere neunten Klassen mit ihren Geschichtslehrkräften am vergangen Dienstag nach Natzweiler und erlebten dort interessante und lehrreiche Stunden. Schon allein das Betreten des von Stacheldraht und mehreren Wachtürmen umgebenen Geländes durch das doppelt gesicherte Eingangstor löst eine bedrückende Stimmung aus. Die Botschaft dieses Eingangs ist deutlich: Einmal hinein, war den Deportierten klar, dass sie so schnell nicht wieder als freie Menschen hinauskamen. Mit das Erste, was sie nach dem Passieren des Eingangstores sahen, war der Galgen oberhalb des Appellplatzes. Den Galgen kann man neben vier Baracken auch heute noch sehen. Die Gefängnisbaracke mit Prügelbock konnten unsere NeuntklässlerInnen von innen erkunden. Wie fühlte es sich wohl an, wenn 20 Häftlinge in einem 8 Quadratmeter großen Raum eingesperrt waren? Ebenfalls zu besichtigen war das Krematorium mit Verbrennungsofen – die meiste Asche wurde damals einfach dahinter an den Zaun geschüttet. Heute zieren diese Aschegrube ein Kreuz, ein Schriftzug und Blumen. Zudem kann man in dieser Baracke einen Seziertisch sehen, der zu medizinischen Experimenten genutzt wurde. Eine weitere Baracke dient als Museum, welches neben interessanten Fakten auch die „Betten“ oder die Kleidung der Häftlinge zeigt. Außerdem gab es noch die Möglichkeit, sich das Mahnmal – das du auf den Fotos auch sehen kannst, das Gräberfeld und das Europäische Zentrum des Deportierten Widerstandskämpfers mit den Ausstellungen anzuschauen. Die Exkursion bot die Möglichkeit, viele Eindrücke zu sammeln, das, was man im Geschichtsunterricht gelernt hat, zu vertiefen und die Schicksale der Häftlinge kennen und begreifen zu lernen.

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